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Ganzheitliche Behandlung

Eine kieferorthopädische Behandlung ist selten allein in der Einstellung der Zähne im Kiefer zueinander und nur in der Ästhetik zu sehen.

Der Einstellung des Kiefer mit der Regulierung der korrespondierenden Zahngruppen in eine neutrale Verzahnung zueinander kommt eine wesentlich größere Bedeutung zu. Hierbei ist es wichtig, dass die funktionellen Wirkungsweisen zu Beginn der Behandlung betrachtet und in die Therapieplanung mit einbezogen werden, insbesondere wenn größere Lageabweichungen der Kiefer zueinander, wie Distal-/Rückbiss, Mesial-/Vorbiss, Kreuzbiss, Nonokklusion, Laterognathie/Seitabweichung vorliegen. Die Ursachen für diese Abweichungen können sehr verschiedene Ursachen haben und sind oft schwer zu behandeln, insbesondere wenn eine Korrektur bis zum Wachstumsmaximum Jugendlicher noch nicht begonnen wurde.

Ein ganzheitlicher Ansatz sucht nach Ursachen und Wirkungsweisen. Zum Beispiel hat ein zu kleiner und zu schmaler Oberkiefer in der Regel zur Folge, dass die Zunge hier zu wenig Platz findet und ein falsches Schluckmuster sowie nicht selten ein störender Zungenschlag beim Sprechen entsteht. Die funktionellen Störungen können sogar Einfluss auf oder Einfluss von anderen Körperbereichen haben. So sind je nach Situation verschiedene Begleittherapien, wie Logopädie, Ostheopathie, Manualtherapie, Craniosakraltherpie, Akkupunktur, Heilpraktische Therapien etc. sehr sinnvoll und sogar entscheidend für den Behandlungserfolg.

Eine funktionstherapeutische Behandlung mit einem entsprechenden kieferorthopädischen Gerät kann einleitend parallel zu einer Begleittherapie stattfinden oder auch als Abschlussbehandlung sinnvoll sein. Sie dient nicht nur zur Retention des Behandlungserfolges, sondern auch zur Reduzierung der Wachstumskräfte zum Ende der Behandlung. Eine erfolgreiche Behandlung kann wiederum positive Auswirkungen auf benachbarte Strukturen haben. So bietet beispielsweise die Oberkieferweitung nicht nur mehr Raum für die Zunge, sondern hat häufig auch eine bessere Belüftung der Kieferhöhlen zur Folge.

Die Mitarbeit beim Tragen der angeordneten Behandlungsmittel und die Bereitschaft weitere begleitende Therapien anzunehmen, tragen wesentlich zum Behandlungserfolg bei. Trotzdem lässt sich bei einem späten Therapieversuch, bei ungünstigen Muskelverläufen, einem sehr stark ausgeprägtem Wachstum, etc. eine Korrektur des Bisses nicht immer vollständig erreichen oder es entsteht ein Rezidiv durch nicht ausreichend therapierte Fehlfunktionen beim Sprechen, Schlucken oder Kauen nach Behandlungsabschluss. Unser Therapiekonzept bietet unseren Patienten an, auch nach Abschluss der Behandlung in Abständen von 6 bis 12 Monaten eine Kontrolle durchführen zu lassen.

Ein schönes Lachen in der Einheit von Funktion und Ästhetik ist unser Ziel.